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Bildung ist für mich der zentrale Baustein in einer freiheitlichen Welt. Warum? Weil liberal Denkende den Bürgerinnen und Bürgern zugestehen, dass diese in allen Lebenslagen stets diejenigen Entscheidungen für sich treffen möchten, die für sie am Besten sind. Daher wird bei Freiheitsliebenden dem Wert der Eigenverantwortung eine sehr hohe Bedeutung zugemessen. Das Ziel aller freiheitlicher Bildungspolitik ist es auf jeden Fall, allen den Weg dahingehend zu eben, dass diese sich als mündige Bürgerinnen und Bürger in Gesellschaft, Staat und Arbeitswelt zurecht finden und weiterentwickeln.

Das notwendige Rüstzeug zur Erlangung der Mündigkeit erhalten die Bürgerinnen und Bürger einerseits durch die Erfahrungen, die einem das Leben so bringt. Andererseits ist natürlich aber auch der Bereich der Bildung ein zentraler Baustein, Menschen mit den notwendigen Fertigkeiten, Kenntnissen und Kompetenzen auszustatten, dass sich diese im Leben stets verantwortungsvoll zurecht finden und gute Entscheidungen in ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen treffen. Neben einem soliden Fachwissen spielen hierbei aber selbstverständlich die Erlangung und Einübung von zeitgemäßen Schlüsselqualifikationen eine entscheidende Rolle. Auch sollte jeder Absolvent einer staatlichen Schule am Ende seiner Schullaufbahn in der Lage dazu sein, seine Steuererklärung selbst über Elster abzugeben, unterschiedliche Kreditangebote sinnvoll zu vergleichen, Kaufverträge zu schließen und bei Kaufvertragsstörungen seine Rechte einzufordern, die Packungsinhalte von Lebensmitteln zu verstehen und Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette sinnvoll voneinander zu unterscheiden.

Ich möchte an dieser Stelle formale Bildungsabschlüsse nicht überbewerten: Dass aber aktuell rund 10 % eines Jahrganges die Schule ohne einen Abschluss verlässt, ist nicht nur bildungspolitisch ein Skandal, sondern konterkariert auch die eben beschriebene liberale Idee, die Schülerinnen und Schüler durch guten Unterricht dazu zu befähigen, sich als mündiger Bürger in dieser Welt zu behaupten.

Gute Schulbildung zeichnet sich also wie eben beschrieben nicht dadurch aus, lediglich Fachwissen zu vermitteln, sondern sollte es den Schülerinnen und Schülern durch eine problem- und handlungsorientierte Struktur ermöglichen, Dinge miteinander zu vergleichen, Positionen abzuwägen, Lösungsansätze zu formulieren, diese ggf. aber auch wieder zu verwerfen, um nach besseren Ideen Ausschau zu halten und Rückschläge zu verkraften, um sich dann am Ende für die optimale Lösung des Problems begründet stark zu machen. Kurzum: Schülerinnen und Schüler benötigen Raum, um sich auszuprobieren und dabei stetig weiterentwickeln zu können.

Aktuell hängt der individuelle Bildungserfolg neben dem Engagement und der Expertise der Lehrkraft sowie der Unterstützung durch das Elternhaus auch davon ab, ob die jeweilige Schule mit den notwendigen Lehr- und Lernmitteln ausgestattet sowie an das schnelle Internet angeschlossen ist. Das Kooperationsverbot gehört aus meiner Sicht daher abgeschafft, denn die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen sollte das Gebot der Stunde sein, um Schulträgern unter die Arme zu greifen, damit am Ende alle gleichwertige und gerechte Bildungsvoraussetzungen erhalten.

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